Wie läuft die Wundheilung ab?

Wundheilung beginnt mit der Reinigung

Lesezeit:

2 Min

30.7.2024

Eine Wunde ist eine Gewebedurchtrennung an einer äusseren oder inneren Körperflächen.

Ein komplexer, dreiphasiger Prozess, mit der Ausbildung der verhornenden Epithelschicht endet.

Wie läuft die Wundheilung ab?

Die Wundheilung ist ein komplexer, dynamischer Prozess in drei Phasen, in denen Hautgewebe abgebaut und aufgebaut wird. Sie ist abgeschlossen mit der Ausbildung der obersten, verhornenden Epithelschicht der Haut, die gefäß- und nervenfrei ist.

Eine Wunde ist eine Gewebedurchtrennung an einer äusseren oder inneren Körperflächen.

Die Wundheilung verläuft in drei ineinander übergreifenden Phasen

Eine Wunde stellt eine klaffende Gewebsdurchtrennung der äußeren Haut, der Schleimhaut oder der Oberfläche von Organen dar. Unabhängig von der Wundart können drei klinische Phasen unterschieden werden, die sich überlappen. Dabei spielen zelluläre und biochemische wie zeitliche und räumliche Aspekte eine Rolle.

1. Exsudative Phase, auch Reinigungs- oder Entzündungsphase

Kurz nach der Wundentstehung setzt die natürliche Wundheilung ein. Durch das Zusammenziehen der Blutgefäße ist eine Blutstillung möglich. Das Blut gerinnt durch eine Vielzahl von Faktoren, die aus den Blutplättchen freigesetzt werden.

Neben der Blutgerinnung wird auch das Immunsystem zur Säuberung der Wunde aktiviert. Durch Ausschwemmen von Zelltrümmern, Stoffwechselabfallprodukten und Keimen wird die Wunde von Immunzellen mechanisch gereinigt.

Das Merkmal der Entzündungsphase ist eine starke Exsudation, also die Absonderung eiweißreicher Flüssigkeit, auch Wundsekret oder Exsudat genannt. Dies ist nicht mit Eiter zu verwechseln. Weitere Entzündungszeichen sind Erwärmung, Schwellung und Rötung der Wundregion.

2. Proliferative Phase, auch Regenerations- oder Granulationsphase

Die zweite Phase ist gekennzeichnet von der Neubildung eines zell- und gefäßreichen Bindegewebes, auch Granulationsgewebe genannt. Dafür verantwortlich sind Hautzellen namens Fibroblasten; sie sorgen für den Kollagenaufbau und füllen die Wunde wieder auf. Parallel findet der Abbau des Fibrinnetzes statt, was für die Gerinnung benötigt wurde. Zur Blutversorgung des Granulationsgewebes sprießen noch Kapillargefäße ein. Das neu gebildete Gewebe scheint feucht, sauber und rot gefärbt. Die Wundschrumpfung setzt ein.

3. Reparative Phase, auch Epithelisierungsphase oder Wundkontraktion

Die Wunde zieht sich zusammen und schrumpft, und die Wundsekretion nimmt ab. Das Granulationsgewebe wandelt sich zu Narbengewebe um, weil Kollagenfasern ausreifen. Epithelzellen wandern waagrecht ein und beginnen „eine Haut" über die Wunde zu ziehen. Vom Wundrand zur Wundmitte entsteht eine neue Oberfläche. Dieses Deckgewebe (auch Epithel genannt) erscheint jetzt blass rosafarben. Weil elastische Fasern fehlen, ist das Narbengewebe eher fest.

Auf diese Reparaturphase folgt eine Zeit der Reifung, in dem sich die Kollagenfasern verfestigen und die Narbe reift. Weiterhin nehmen der Wassergehalt und die Durchblutung im Gewebe ab, so dass die Narbe im Normalfall unter das Hautniveau zurückgeht. In die Narbe werden keine Pigmente eingelagert, womit sich die Hellfärbung erklären lässt.

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