Ab welcher Temperatur spricht man von Fieber?
Fieber beschreibt den Zustand einer zu hohen Körperkerntemperatur, kurz Körpertemperatur genannt. Während die Temperatur der Haut aufgrund unterschiedlicher Umgebungstemperatur schwanken kann, liegt der Normalwert der Körperkerntemperatur durchschnittlich konstant um die 36,5 °C. Dafür sorgt unser Temperaturzentrum im Gehirn, das diesen Sollwert vorgibt. Mittels der folgenden Temperaturintervalle hat man eine Klassifizierung der Fieberstärke vorgenommen: Ab 37,5 °C spricht man von erhöhter Temperatur. Ab 38,6 °C liegt Fieber vor. Überschreitet das Thermometer 40 °C Körpertemperatur, spricht man von sehr hohem Fieber oder Hyperthermie, zu Deutsch: Überhitzung.
Tagesschwankungen von einem Grad sind bei Erwachsenen normal. In der Regel ist die Morgentemperatur am niedrigsten, und der Maximalwert wird am Spätnachmittag erreicht. In den ersten beiden Lebensjahren verändert sich die Körpertemperatur im Tagesverlauf nur um ein halbes Grad. Während bei älteren Kindern ab 38,6 °C Fieber gemessen wird, liegt bei Säuglingen und Kleinkindern die Fiebergrenze bereits tiefer bei 38 °C.
Warum und wodurch entsteht Fieber?
Fieber ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. Er reagiert auf Infektionen mit einer Temperaturerhöhung, die wiederum bestimmte Stoffwechselprozesse beschleunigt und so Abwehrmechanismen mobilisiert. Dadurch entsteht Fieber. Symptome sind kühle Haut, Frieren, Zittern bis hin zum Schüttelfrost. Ist die Infektion erfolgreich bekämpft, sinkt die Körpertemperatur in der Regel auf das Normalniveau zurück.
Fiebrige Kinder sollten aufmerksam überwacht werden.
Bei Babys versagt dieser beschriebene Abwehrmechanismus manchmal, so dass sie auch ohne Fieberanzeichen krank sein können. Daher ist es empfehlenswert alle Säuglinge bei einer Temperatur von über 38 °C dem Kinderarzt vorzustellen. Temperaturen über 39 °C sollten bei Kleinkindern bis vier Jahre immer ärztlich untersucht werden.
Zu bedenken gilt, dass nicht jede Temperaturerhöhung Krankheitswert haben muss. Auch beim Zahnen reagieren viele Kleinkinder oft mit Fieber und Mattigkeit. Selbst beim Toben und jeder Form von körperlicher Aktivität kann das Thermometer um ein Grad klettern. Sind Säuglinge zu warm eingepackt, kann die Temperatur bis zu 0,5 °C steigen. Hier ist es ratsam, die Messung der Körpertemperatur in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, um andere Ursachen ausschließen zu können. Grundsätzlich reagieren Kinder im Krankheitsfall viel schneller mit Fieber als Erwachsene.
Wann sollte man den Arzt aufsuchen?
Da die Höhe des Fiebers wenig über die Gefährlichkeit der zugrunde liegenden Krankheit aussagt, gibt es keine pauschalen Angaben, ab wann ein Fieberkind zum Arzt muss. Es ist wichtig, immer auf die Krankheitszeichen zu achten, die das Fieber begleiten, wie zum Beispiel Erkältungsbeschwerden, Durchfall, Erbrechen oder Hautausschläge. Bei akuten Anzeichen wie Krampfanfällen, Atemnot, Teilnahmslosigkeit, Hautblutungen und Hautverfärbung ist sofort ärztliche Hilfe angezeigt.
Folgende Faustregeln haben noch immer Gültigkeit: Wenn ein Baby mehr als einen Tag Fieber hat, soll es medizinisch untersucht werden. Und wenn ein älteres Kind mehr als drei Tage Fieber zeigt, sollte es auch dem Arzt vorgestellt werden.
Kühlung bei Fieberbeschwerden
Kühlende Gel-Pflaster können bei Fieber Erleichterung verschaffen. Sie werden dem Erkrankten auf der Stirn aufgebracht, wo sie für einen Kühleffekt von bis zu 8 Stunden sorgen. Hier haben die Pflaster zudem bei Kopfschmerzen eine schmerzlindernde Wirklung, welche häufig als Begleiterscheinungen mit Fieber einhergehen.